Der Weihnachtsbaum
Die Symmetrie vom Weihnachtsbaum
Ist wichtig, denn er steht im Raum
Als Sinnbild für die frohen Tage.
Ein krummer Baum wär eine Plage.
Doch die Natur spielt hier nicht mit.
Ein Baum wächst nun mal Schritt für Schritt.
Und ist dem Wetter ausgesetzt.
An dem sich jedes Bäumchen wetzt.
Der Hausherr akzeptiert das nicht.
Der Weihnachtsbaum, er wird gericht’.
Mit Säge, Bohrer, Hammer, Leim.
„Ich bin hier der Herr im Heim“.
Es werden Äste grad gebogen
Und stets per Auge abgewogen.
Wo sie sitzen dann auf’s neue.
Auf dass das Auge sich erfreue.
Gepackt von dem Ästhetik-Wahn
Bohrt er Löcher Bahn für Bahn.
So dass der Stamm wie aufgeweicht
Einem Schweizer Käse gleicht.
Der Statik ist das nicht zuträglich.
Der Baum bricht ab, es ist unsäglich.
Am Boden häufen sich die Zweige.
Die gute Laune geht zur Neige.
Und die Moral von der Geschicht’?
Das zu berichten ist hier Pflicht:
An die Natur der Menschen Hände angelegt
Selten Besseres dabei entsteht.
© Rainer Markus Wimmer // www.wimmerx.de